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Herbetswil ist ein kleines Dorf – zumindest wenn man die Bevölkerungsstatistik betrachtet stimmt das, zählt das Dorf doch gerade mal 600 Einwohner. Der Blick auf die Landkarte vermittelt dann aber freilich nicht den Eindruck einer kleinen Gemeinde. Das Dorf selber liegt, eingebettet im Solothurner Jura, ganz im Osten des siebtgrössten Gemeindegebietes des Kantons, welches sich von dort aus über den Talboden bis zum Hinteren Hammer und über die Weissenstein- und die Brandbergkette erstreckt. Das grosse Gemeindegebiet lockt als faszinierendes Naherholungsgebiet. Die wildromantische Wolfsschlucht, die Pestkapelle auf der Mieschegg und natürlich die Weitblicke bis hin zu Alpen, Schwarzwald und Vogesen stellen die eigentlichen Sehenswürdigkeiten dar. Während von den westlichen Berggasthöfen Hinter Brandberg und Mieschegg die Nähe zum Delsberger Becken und damit zur Romandie ersichtlich wird, glänzen Vorder Brandberg und Tannmatt mit einer fantastischen Sicht in das Dünnerntal, das sich offenbart als weites, grünes Rund mit einer Krone aus Wald, die mit den Perlen der Alpweiden besetzt ist.
Um die Aufzählung der Herbetswiler Weitblicke zu vervollständigen, sei noch das Panorama vom Rüttelhorn und von der Bettlerküche nahe der Schmiedenmatt auf der Weissensteinkette erwähnt. Hier schweift der Blick Richtung Süden über das Mittelland und – so das Wetter mitspielt – dem Alpenkranz entlang bis zum Mont Blanc.

Herbetswil ist ein wohnliches Dorf. Die Siedlung hat sich nicht einer Strasse entlang, sondern vom beschaulichen Dorfplatz aus quasi sternförmig in Richtung Sonnenhang ausgebreitet. So ist Herbetswil heute ein Haufendorf, das von keiner vielbefahrenen Strasse durchschnitten wird, sondern aus lauter Quartierstrassen besteht, die vom Morgen früh bis Abends spät mehr den Kindern als den Autos gehören. Die Bodenpreise im hinteren Dünnerntal sind noch erschwinglich. Die neu entstandenen Wohnquartiere und eine stattliche Anzahl junger Familien, die im Dorf leben, sind das Resultat. Prägend für das Dorfbild sind daneben natürlich auch die zahlreichen Bauernhäuser und die 1891 erbaute Kirche St. Johannes. Das einzige Industrielle Unternehmen der Gemeinde geniesst Weltruf: Das Gebäude der Festina-Candino Watch befindet sich in der Gewerbezone nahe der Talstrasse. Auf dieser ist man in gerade mal zehn Minuten auf der A1 bei Oensingen, wo sich auch der Schnellzughalt der Jurasüdfuss-Linie befindet, der vom Postauto aus dem Dünnerntal angefahren wird.

Herbetswil, das Kleinod, hat keine Sensationen zu bieten. Vielmehr sind es die kleinen Dinge, die in ihrer Summe das Dorf für den Besucher wie für den Bewohner so schön machen: Die oftmals nebelfreie Lage, die Gartenbeiz mit perfekter Übersicht übers Dorfleben auf dem Dorfplatz, der grosse Spielplatz beim Schulhaus, die liebevoll gepflegten Gärten und vor allem die Ruhe, die man sowohl im Dorf wie auch in dessen Bergwelt findet. Und wer sich all dessen bewusst wird, der merkt, dass das Dorf in unserer hektischen und lauten Zeit halt doch irgendwie eine Sensation ist.